Frösche in verschiedenen Kulturen

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Schauen wir mal Tierbilder an im Internet, da sind zunächst eher keine Frösche zu sehen, sondern an erster Stelle Katzen, gefolgt von beispielsweise Affen, Dackeln, Hamstern, Fischen.

Tierdarstellungen sind ein beliebtes Thema, auch in der Bilderwelt der vergangenen Jahrhunderte, allerdings traf man dort in Europa nur eher selten Amphibien an, weder in der Malerei, noch in Form von Skulpturen. Eher waren dort Schafe, Rinder, Pferde, Hunde oder der beliebte röhrende Hirsch zu finden. Im Mittelalter, als die Kunst größtenteils religiös geprägt war, wurde Christus manchmal als Lamm Gottes dargestellt. Es finden sich außerdem Bilder von Drachen, die den Teufel darstellten.
Der Hund als Begleiter des Menschen und früh domestiziertes Tier ist auch in mittelalterlichen Bildern anzutreffen, nicht nur in Darstellungen des täglichen Lebens, oder als Jagdhunde, oder Schoßhündchen von Edelfrauen, oder als Hirtenhunde, sondern auch im Gefolge von Heiligen, in Darstellungen des Lebens Jesu Christi. Möglicherweise qualifiziert den Hund seine Tätigkeit als Hüter der Herde für seine Darstellung in der Gefolgschaft der Heiligen. Hunde können in religiösen Darstellungen auch als Symbol für die Wachsamkeit des Glaubens betrachtet werden.
Frösche und Kröten finden sich dort nicht als Begleiter des Menschen. Anders in der asiatischen Kultur, dort begleitet die mythologische Kröte Chan Chu den taoistischen Alchemisten Liu Haichan, Meister Seekröte.

Die mythologische Kröte, Jin Chan oder Chan Chu, auch Kröte im Mond genannt, wird häufig auf einem Stapel von Münzen sitzend dargestellt, und wird daher auch manchmal als Feng Shui Geldfrosch bezeichnet. Diese Münzen könnten sowohl für Reichtum stehen, als auch für das chinesische Münzorakel I-Ging, auch Buch der Wandlungen genannt.
Dass Frösche oder Kröten manchmal mit Verwandlungen in Verbindung gebracht werden, so wie auch in dem deutschen Volksmärchen vom Froschkönig, liegt nahe wegen der Verwandlung von der Kaulquappe zum erwachsenen Frosch.

Froschgottheit Heket (re), widderköpfiger Gott Chnum (li) an der Töpferscheibe, Foto: Roland Unger [GFDL], from Wikimedia Commons

Ein Symbol für Fruchtbarkeit und die Erneuerung des Lebens waren Frösche im alten Ägypten, wo sie mit der Nilschwemme kamen. Daher ist die froschköpfige ägyptische Gottheit Heqet auch die Göttin der Geburt.
Aber es konnten auch zu viele Frösche werden, denn sie werden genannt in der Bibel als zweite der ägyptischen Plagen: “Es wimmelte ihr Land von Fröschen bis in die Gemächer ihrer Könige.” (Ps 105,30)
In der iranischen Mythologie wird der heilige Simurgh-Baum bewacht vom Fisch Kara, der einen Frosch daran hindert, an seinen Wurzeln zu nagen.
In der keltischen Mythologie ist der Frosch Losgann ein Begleiter von Druiden, oder auch ein Wächter von Brunnen und Quellen und Vertreter der jeweiligen Wassergeister. Wassergeister sind mythologische Wesen, die selbst auch manchmal in Froschgestalt auftreten können. Sie beschützen Tiere und Pflanzen eines Gewässers.

Wenn es in Gartenteichen zu einer Froschplage kommt, kann das auch ein Zeichen für ein gesundes Biotop und eine gute Wasserqualität sein.

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