Text: A.Bültmann
Schon in der frankokantabrischen Höhlenkunst, vor ca. 30.000 Jahren, gab es perspektivenartige Darstellungen von Tiergruppen.
Bei der Froschperspektive liegt der Augenpunkt oder Kamerastandpunkt weit unterhalb der normalen Augenhöhe, der Blick richtet sich nach oben, in der Fotografie auch als Untersicht bezeichnet. Natürlich kommt es auch zu solch einer Perspektive mit Blick nach oben, wenn ein Taucher in Richtung Wasseroberfläche schaut.
In der im Jahre 2002 entdeckten Foggini-Mestikawi-Höhle, einige Kilometer nordwestlich der bereits 1933 entdeckten Schwimmerhöhle, finden sich Darstellungen von Menschen, darunter auch schwimmenden, und von Giraffen, Antilopen und Straußen, und einem Elefanten. Als Besonderheit werden einige kopflose Tiere genannt, bei Wikipedia folgendermaßen beschrieben “als Bestien bezeichnete – kopflose Figuren mit langen Schwänzen, häufig nur drei Füßen und Körpern, die einem Stier ähneln. Sie scheinen die daneben dargestellten Menschen entweder auszuspucken oder zu verschlingen.” “Zusammen mit den Bestien stellen die Figuren der Höhle eine mythologische Welt dar, deren Symbolik noch nicht entschlüsselt wurde.”
Tanzende und schwimmende Menschen, und kopflose Tiere (oder schwimmende Tiere in Unterwasser Perspektive?), Foggini-Mestikawi-Höhle, Westliche Wüste, Ägypten
Foto: Clemens Schmillen [CC BY-SA 3.0], von Wikimedia Commons
Wäre es auch denkbar, dass die kopflosen Tiere durch eine Untersichts-Perspektive entstehen, dass es sich um eine Art Unterwasser-Ansicht handeln könnte, mit Blick nach oben in Richtung Wasseroberfläche? Der Kopf würde dann oben aus dem Wasser schauen und daher nicht sichtbar sein.
Man könnte sich dann fragen, ob die Menschen, die vollständig sichtbar sind, sich unter Wasser befinden, demnach also keine Schwimmer darstellen, sondern Taucher.
Tauchschule, Foggini-Mestikawi-Höhle, Westliche Wüste, Ägypten
Foto: Clemens Schmillen [CC BY-SA 3.0], von Wikimedia Commons