Landschaften in Raum und Zeit

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Landschaften in Raum und Zeit

Manfred Schnell: Malerei, Acryl auf Papier, Acryl auf Leinwand.

»Ich schreibe nicht in Blau / damit das Meer nicht austrocknet / Ich schreibe nicht in Grün / damit der Garten nicht verdorrt / Ich schreibe nicht in Rot / damit kein Blut fließt / Ich schreibe in Schwarz / damit die Nacht vergeht.« (Huda Ablan: Farben) *

Sanft ansteigendes Land, Felder, Brüche, Seen. Saatgrüne Mulden in milder Sonne, goldenes Licht. Sparsame Kulissen im Überlicht des Nordens. Mecklenburg.

Schnells Malerei überzeugt durch eigenwillige Interpretationen von Licht und Form. Starr und fröstelnd ducken sich Winterfelder im kühlen Dunst. Ebenen liegen beieinander in sinfonischer Harmonie. Wege, scheinbar ohne Ziel, enden an schroffen Abhängen. Maisonnen öffnen das Land und meditative Stimmungen gehen Hand in Hand mit effektvoll inszenierten Motiven. Und doch sind seine Farbkompositionen weit entfernt von irgendeiner idyllischen Szenerie.

Landschaften in Raum und Zeit – flimmernder Sommer, ruhender Winter. Das Licht ist das Licht der nahen Ostsee, das Licht des Nordens.

*In: Ilma Rakusa, Mohammed Bennis (Hg.): »Die Minze erblüht in der Minze«, Arabische Dichtung der Gegenwart. München: Hanser, 2007

© Gisela Fleischmann, Ulrichshusen, Mai 2019

 

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