Dreharbeiten in Münster: Zwei neue Wilsberg-Folgen in Arbeit

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Text und Fotos: Annette Bültmann

 

Im April fanden in Münster wieder die Dreharbeiten für den beliebten Wilsberg-Krimi statt.

Zwei neue Folgen der Serie Wilsberg sind zur Zeit in Arbeit, wobei außer im Antiquariat in Münster auch auf dem Aasee gedreht wurde, und im Clubhaus des dortigen Segelvereins. Die neuen Folgen haben die Titel „Vaterfreuden“ und „Der Leibwächter“. In der Folge „Vaterfreuden“ stellt sich heraus, dass Ekki Talkötter der Vater einer Tochter ist, von der er bislang nichts wusste. In der Folge „Der Leibwächter“ überrascht Wilsberg einen Einbrecher im Antiquariat. Im Sommer wird, wie schon im vergangenen Jahr, erneut eine Wilsberg-Folge auf Norderney gedreht.

 

Immer wenn sich das Antiquariat Solder an der Frauenstraße Ecke Überwasserkirchplatz in Münster für einige Tage in das Antiquariat Wilsberg verwandelt, verwandelt sich auch die Umgebung in einen Drehort. Der Antiquar Michael Solder übergibt dann seinem „Mitarbeiter des Jahres“ Georg Wilsberg (Leonard Lansink) für einige Tage die Antiquariatsschlüssel. Aber auch vor dem Gebäude versammeln sich, wenn das Drehteam anrückt, vielbeschäftigte Menschen mit Kameras, Scheinwerfern, Kabeln, Mischpulten, Reflektoren, zeitweise sogar Schienen, Feuerwehrschläuchen, Requisiten, um dort den beliebten Krimi zu drehen.
An manchen Tagen wird auch abends und nachts gedreht. Der Wilsberg Krimi ist ein fester Bestandteil der Kultur Münsters, auch wenn ein großer Teil der Darsteller und Mitarbeiter nach Drehschluss wieder abreist, und teilweise auch in Köln, im Sommer sogar manchmal auf Norderney gedreht wird. Zwei Folgen wurden 2018 auch in Bielefeld gedreht. Bei den Dreharbeiten auf der Straße kann von außerhalb des Sichtfeldes der Kamera zugeschaut werden.
Bei sonnigem Wetter konnte das Drehteam, bestehend aus Kamera-, Licht- und Tontechnik, der Aufnahmeleitung und vielen Helfern, die immer wieder kurzzeitig die Straße absperren, und das Publikum während der Drehzeiten um Ruhe bitten, diesmal bei angenehmen Temperaturen gut stundenlang draußen vor dem Antiquariat verweilen. Auch einige Darsteller waren zeitweise vor dem Antiquariat zu sehen. Allerdings war für eine der gedrehten Szenen das echte Münsteraner Regenwetter eingeplant, und da es nicht regnete, musste die Feuerwehr aushelfen. Nach dem Feuerwehreinsatz sah das Kopfsteinpflaster dann tatsächlich so aus, wie nach einem kräftigen Regenschauer. Anna Springer (Rita Russek) verabschiedete sich in einer Szene vor dem Antiquariat von Georg Wilsberg (Leonard Lansink) und schwang sich trotz der Meimelatur, so wird in Münsters Marktsprache Masematte das Regenwetter genannt, auf die Leeze, so heißt in dieser Sprache das Fahrrad.

 

Die Masematte taucht auch in einer früheren Folge der Serie Wilsberg auf, Folge 27 “Doktorspiele” aus dem Jahr 2009. In dieser Folge wird in einigen Szenen, mit hochdeutschen Untertiteln unterlegt, Masematte gesprochen.
Was auch gelegentlich in der Serie immer wieder auftaucht, sind Hinweise auf die Stadt Bielefeld. So versucht in der Folge 35 “Die Bielefeld Verschwörung” Ekki Talkötter, die Existenz der Stadt Bielefeld selbst festzustellen, indem er versucht, von Münster aus mit dem Auto dorthin zu gelangen, was ihm misslingt, da er sich stattdessen irgendwo zwischen Umleitungsschildern auf den Landstraßen verirrt. Die Bielefeld-Verschwörung ist eine satirische Verschwörungstheorie, nach der die Stadt Bielefeld garnicht exisitiert, sondern ihre Existenz vorgetäuscht wird. Ekkis  Fahrt dorthin endet schließlich zwischen Kornfeldern vor einem Bagger auf einem Feldweg, der aufgerissen und damit unpassierbar gemacht geworden ist, während ihm das Navi sagt “Sie haben Ihr Ziel erreicht”. Zunehmend macht sich bei Ekki der Eindruck breit, dass Bielefeld tatsächlich nicht existieren, sondern ein Sperrgebiet sein könnte. Auch Overbeck wird im Verlauf der Serie von der Bielefeld-Verschwörung angesteckt. Wilsberg und Anna Springer sind hingegen gegen die Verschwörungstheorie weitgehend immun.
Aber auch in anderen Folgen tauchen Hinweise auf Bielefeld auf, und zwei Folgen wurde sogar teilweise in dieser Stadt (so es sie denn geben sollte) gedreht. Das vm2000.net ist gespannt darauf, ob es auch in den neuen Folgen Hinweise auf diese Stadt geben wird. Die beiden Folgen, die in Bielefeld spielen, heißen “Ins Gesicht geschrieben” und “Bielefeld 23”. In der einen geht es um eine Smartphone-App zur Gesichtserkennung, in der anderen um Bestechungsgelder für ein umstrittenes Bauprojekt. Bekannte Orte wie die Sparrenburg, die Kunsthalle und der Bürgerpark wurden zu Drehorten. Beweist dies die Existenz der Stadt Bielefeld, oder ist es nur ein besonders geschicktes Täuschungsmanöver? Die beiden Bielefelder Folgen werden wahrscheinlich im Herbst 2019 ausgestrahlt.

 

 

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