Mixed Reality – Teil 2

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von Annette Bültmann

 

Das Eintauchen in virtuelle Welten, auch Immersion genannt, kann, wie der Name schon sagt, mit einem Unterwasser Erlebnis verglichen werden. Der Benutzer findet sich in einer Umgebung wieder, die sich von seiner üblichen Realität unterscheidet, in der er sich aber orientieren und bewegen kann. Finden sich nun Elemente der realen Welt dort wieder, wie z.B. Nachrichten, oder aktuelle Informationen, wie z.B. Wetterdaten, kann dies als mixed reality bezeichnet werden.
Wenn es sich um eine simulierte Unterwasserwelt handelt, würden Besucher dieser virtuellen Welt schwimmen und tauchen, um dabei die Zeitung zu lesen. Gleichzeitig würde, obwohl die Benutzer tiefer tauchen würden im virtuellen Gelände, doch der Grad der Immersion oder die Vollständigkeit der Illusion abnehmen, wenn sie beim virtuellen Tauchgang gleichzeitig Nachrichten aus der realen Welt auf einem Fisch lesen.

 

 

Möglicherweise würde das die Benutzer nicht allzusehr irritieren, denn in immer mehr Bereichen des Lebens kommt es zu Kombinationen von Simulation und Realität. Im technischen Bereich werden sowohl virtuelle Modelle für später real herzustellende Teile erstellt, als auch Simulationen bereits materiell vorhandener Gegebenheiten, z.B. um am Computermodell Vorgänge besser erklären zu können. Aber auch im Bereich der Kunst gibt es mixed reality Installationen.

Das Wort “greifbar” muss heute nicht mehr unbedingt real bedeuten, da auch mit der Maus oder dem Datenhandschuh gegriffen wird, und auf diese Weise besteht eine Verbindung zwischen den Welten, hergestellt durch die Hand, das Symbol der Handlungsfähigkeit, und der menschlichen Kunst, seit in der Steinzeit Handabdrücke auf Höhlenwänden auftauchten. Auch wenn Cyberspacehelm und Datenhandschuh zur Zeit noch keine üblichen Begleiter des täglichen Lebens sind, hat die Virtualität längst Einzug gehalten, ohne dass dies jederzeit als ungewöhnlich auffiele. Und die Technik simuliert teilweise die Lebensformen, und wird zum alltäglichen Begleiter. So wundert es niemanden, dass das übliche Eingabegerät als Maus bezeichnet wird, auch wenn die technische Natur offensichtlich ist, und die Ähnlichkeit mit einem Nagetier nicht allzu groß.

 

 

Im Ausdruck “weiße Mäuse sehen” deutete sich bereits die Virtualität an, und nun ist sie Realität geworden für Hauskatzen: diese können per App auf dem iPad virtuelle Mäuse oder Fische jagen.

Fish Tank VR ist ansonsten auch der Begriff für eine virtuelle Realität im Desktop Computer, die keinen Cyberspacehelm benötigt, sondern den Benutzer von außen auf den Monitor wie in ein Aquarium schauen lässt, das dann sowohl virtuelle Fische, als auch andere virtuelle Welten beherbergen kann. Diese Fish Tank Realität stellte sich besonders deutlich ein bei der Generation der im Röhrenmonitor integrierten Desktop Rechner, durch das Volumen des Monitors, das an ein Aquarium erinnerte.

Versuche, eine fortgeschrittenere Form von Mixed Reality Aquarium zu ermöglichen, befinden sich zur Zeit noch in der Entwicklungsphase und haben noch keinen Einzug in den Alltag gehalten.

 

Siehe auch: Mixed Reality, Teil 1

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